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Die Orgel der Trinitatiskirche zu Köln

Die Orgeln
Disposition der IBACH-Orgel von 1861
Disposition von 1899
Disposition der Klais-Orgel

Disposition des Walcker-Positivs

Die Orgeln

Die erste Orgel - erbaut vo der Firma IBACH - der 1860 eingeweihten St. Trinitatsskirche wurde am 22. Dezember 1861 eingeweiht Doch schon 1899 erwies sich dieses Instrument klanglich und auch baulich qualitativ als miserabel. Es wurden zwei Gutachten erstellt, in denen eines sehr an der Qualität der Pfeifen, insbesondere der Prospektpfeifen zweifelte. Das zweite Gutachten bemägelte insbesondere das in die Bögen gequetschte Prospekt und die kaum vorhandene Abwechslung in der Charakteristik der einzelnen Stimmen. Anhand dieses Gutachtens wurde dann die Orgel entsprechend vorgerückt und neu intoniert und gereinigt. Nachträglich wurden im selben Jahr noch weitere Stimmen eingefügt und die Orgel durch Orgelbau Walcker somit auf 46 Stimmen ausgebaut. Im Jahre 1900 wurde diese Orgel dann ihrer Bestimmung übergeben und überstand auch den ersten Weltkrieg ohne Schaden.

Jedoch wurde die gesamte Stadt Köln, und somit auch die Kirche mitsamt der Orgel, durch zwei Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg sehr stark beschädigt, die Kirche wurde "bis auf die Umfassungsmauern" ein Opfer der Brandbomben.

Nach dem Neuaufbau der Kirche 1965 erklang ein kleines Walcker-Orgel-Positiv in der Kirche. Angedacht war zuerst eine neue, große Orgel mit bis zu 51 Registern. Verschiedene Angebote wurden eingeholt, Finanzmittel sogar schon zugesagt. Es fehlte nicht viel an den aufzubringenden Summen, doch wurden diese Pläne verworfen. Man entschied sich, vorläufig die oben genannte Kleinorgel mit 7 Registern zu verwenden.

Seit 2007 ist das Angebot der zum Verkauf stehenden Klais-Orgel der Dreifaltigkeitskirche aus Aachen bekannt. Es wurde mit dieser Gemeinde Kontakt aufgenommen, deren Kirche durch ein Erdbeben leicht in Mitleidenschaft gezogen wurde und die aus diesem Grund eine weitere Aufrechterhaltung als Kirche und Konzertraum für fragwürdig hielt. Verhandlungen wurden eingeleitet, mehrere Gutachten wurden erstellt. Letztlich wurde zugesagt, das die Orgel aus Aachen, soweit es einer Orgel, die für eine andere Kirche gebaut wurde, möglich ist, in die Kölner Trinitatiskirche umzieht.

Seit dem 24. Januar 2010 ist nun diese Klais-Orgel aus der Dreifaltigkeitskirche in Aachen in die Trinitatiskirche nach Köln gezogen und feierlich eingeweiht worden.

(aus der Festschrift "150 Jahre evangelische Trinitatiskirche zu Köln - Einweihung der Klais-Orgel op. 1643")

Disposition der IBACH-Orgel von 1861 (vollmechanische Schleifladen-Orgel)

I. Manual II. Manual III. Manual Pedal
Principal 16' Bordun 16' Salizional 8' Prinzipalbass 16'
Principal 8' Prinzipal 8' Lieblich Gedackt 8' Violonbass 16'
Flaut major 8' Fugara 8' Flaut Angelica 8' Subbass 16'
Viola da Gamba 8' Gedacht 8' Violini 4' Prinzipalbass 8'
Rohrflöte 8' Oktav 4' Flûte douce 4' Violonbass 8'
Oktav 4'
Rohrflöte 4' Flagiolett 2' Quintbass 5 1/3'
Hohlflaut 4' Sesquialtera 2 2/3' Oktavbass 4'
Quinte 2 2/3'
Flautino 2' Posaunenbass 16' (Zunge)
Oktav 2' Mixtur 4fach 1 1/3' Trompetbass 8' (Zunge)
Scharff 5fach 2' Fagot und Oboe 8' (Zunge) Gedacktbass 8'
Kornett 4fach 4' (gemischt)
Trompete 8' (Zunge)

4 Nebenzüge
Disposition von 1899 (pneumatische Kegelladen-Orgel)

überarbeitet/erweitert von Orgelbau Walcker

I. Manual II. Manual III. Manual Pedal
Principal 16' Bordun 16' Geigenprincipal 8' Prinzipal 16'
Principal 8' Prinzipal 8' Salizional 8' Violon 16'
Viola da Gamba 8' Fugara 8' Flauto amabile 8' Subbass 16'
Rohrflöte 8' Gedacht 8' Lieblich Gedackt 8' Gedacktbass 16'
Flaut major 8' Concertflöte 8' Aeoline 8' Violon 8'
Dulciana 8' Quintaton 8' Voix celeste 8' Gedackt 8'
Hohlflaut 4' Oktav 4' Fugara 4' Prinzipal 8'
Oktav 4' Rohrflöte 4' Flauto dolce 4' Oktav 4'
Gemshorn 4' Flautino 2' Flageolett 2' Trompete 8' (Zunge)
Oktav 2' Mixtur 4fach 2 2/3' Oboe 8' Posaunen 16' (Zunge)
Quinte 2 2/3' Clarinette 8' (Zunge) Quintbass 10 2/3'
Kornett 4-5fach 8'
Mixtur 2 2/3' 4-5fach
Trompete 8' (Zunge)

Disposition der Klais-Orgel (ehemals Dreifaltigkeitskirche Aachen)

Die dargestellte Disposition entspricht der tatsächlichen Anordnung der Registerzüge im Spieltisch. Die Züge befinden sich terrassenförmig angeordnet links (Hauptwerk und Pedal) und rechts (Schwellwerk und Rückpositiv) neben den drei Manualklaviaturen, siehe Abbildung.

Die Klais-Orgel wird im Februar/März 2023 mit einem mobilen Spieltisch ausgerüstet, der in der Kirche unten fahrbar sein wird und von dem aus die Orgel an jeder Stelle der Kirche angespielt werden kann. Das wird unsere zahlreichen Konzerte mit Chören, Orchestern und Solisten wesentlich erleichtern.
Die Spieltisch wird über eine freie Manualzuordnung sowie sämtlich mögliche sub- und super-Koppeln verfügen. Dazu gibt es Midi-Anschlüsse und weitere Extras wie Registerfessel, Tastenfessel, pizzicato und Sostenuto. Der Spieltisch wird ebenfalls von der Fa. Klais gebaut.

II. Hauptwerk C – g '''

Pedalwerk C – f '

III. Schwellwerk C – g '''

I. Rückpositiv C – g '''

Bourdon 16' Principal 16' Holzprincipal 8' Gedackt 8'
Principal 8' Subbaß 16' Suavial 8' Rohrflöte 8'
Offenflöte 8' Octave 8' Vox coelestis ab c° 8' Quintadena 8'
Trichtergedackt 8' Spitzflöte 8' Principal 4' Praestant 4'
Octave 4' Tenoroctave 4' Flûte octaviante 4' Blockflöte 4'
Rohrflöte 4' Rohrpfeife 2' Nasard 2 2/3' Principal 2'
Quinte 2 2/3' Hintersatz 4fach 2 2/3' Waldflöte 2' Larigot 1 1/3'
Cornet 5fach ab g° Posaune 16' Terz 1 3/5' Sesquialter 2fach 2 2/3'
Superoctave 2' Trompete 8' Sifflet 1' Scharff 4fach 1 1/3'
Mixtur 5fach 2' Plein jeu 5fach 2 2/3' Cromorne 8'
Trompete 8' Basson 16' Tremulant
Trompette harm. 8'
Hautbois 8'
Clairon 4'

Tremulant


Weitere Details:
44 Register (36 Labialregister, 8 Zungenregister)
3021 Pfeifen (2873 Metallpfeifen, 148 Holzpfeifen)
längste Pfeife 4,90 m, kürzeste Pfeife 9 mm

tiefste Frequenz: 32,7 Hz, höchste Frequenz: 12.558 Hz
Temperierung gleichschwebend/gleichstufig

Abmessungen: Breite 7,50 m, Höhe 7,20 m, Tiefe 6,60 m
Gesamtgewicht: 13 t

mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur
Länge aller Abstrakten (Verbindungen zwischen Spieltisch und Pfeifenventilen) insgesamt 850 m

Der Setzer ist seit 2010 nicht mehr 32-fach, sondern umfasst auf verschiedenen Ebenen und zusätzlichen Speichersticks „unendliche“ Speichermöglichkeiten.
Registerschweller als Balanciertritt, 4fach programmierbar
Jalousieschweller

Koppeln:
I-II, I-P, II-P mechanisch,
III-II, III-I, III-P elektrisch

Disposition: Lutz Felbick, Johannes Geffert, Hans-Dieter Voss in Zusammenarbeit mit Hans Gerd Klais

Mensuren: Josef Luthen, Christoph Linde
Konstruktion: Christoph Linde
Intonation: Siegfried Merten
Prospekt-Entwurf: Josef Schäfer

Disposition des Walcker-Positivs

Manual Pedal
Gedackt 8' Subbaß 16'
Prinzipal 4'
Rohrflöte 4'
Oktave 2'
Terzian 2fach
Scharff 3fach

Manual-Pedal-Koppel


Mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde (Wolf-R. Spieler)
Foto: Wolf-R. Spieler
OI-K-55
weiterführende Links:

Webseite Trinitatis-Kirche Köln